Volticamp

Wo fangen wir nur an, wenn wir von dieser verrückt obercoolen Woche berichten? Vielleicht dabei, dass wir mal wieder die Jongleure des unvorhersehbaren Chaos waren! Einige Wochen vor dem Camp erreichte uns die Nachricht, dass Evelyn nicht als Trainerin kommen könne. Ihre Sportlerin hatte ein Ticket für die Junioren-EM in Ungarn gelöst, welche Zeitgleich mit dem Camp stattfand. Da war für uns natürlich klar, dass sie unbedingt mit auf die Reise Championat gehen sollte. Für einen Moment standen wir also ohne Trainerin da. Dieser Zustand hielt aber nicht lange an, denn Evelyn empfahl uns eine Freundin, die ebenfalls aus Österreich kommt. Kristina Auer vom Seniorteam Gschwandt sollte also das neue Gesicht in der Molzbacher Trainerriege werden.

Außerdem hatten wir eine Unterkunft, dann hatten wir keine, dann war wieder alles geritzt oder eben doch nicht?!?!? Auch dieses Hindernis haben wir überwunden und wir können mit Stolz verkünden: Wir wollten schon immer eine Dusche in der Reithalle haben. So sind wir jetzt also zu einer Nasszelle gekommen. Die Wochenend-Kirmes-Gang ist schon jetzt Feuer und Flamme.

Ja und dann war da noch die Sahara-Hitze, die seit Wochen in Molzbach herrscht. Kein Tropfen Regen kommt vom Himmel. Stattdessen dürfen wir ab und an mal ein Lüftchen begrüßen. Ein Pool im Garten sollte auf jeden Fall für die Sportler Abhilfe schaffen und der Getränke Kühlschrank hatte alle Hände voll zu tun. In der Reithalle hatten wir eine kleine Pool-Muschel aufgestellt und die Pferde wurden mit nassen Lappen und Elektrolyten versorgt.

Kommen wir also zu dem eigentlichen Bericht des diesjährigen Volticamps.

Am Dienstagmorgen trafen sich etwa 40 Voltis aus 8 verschiedenen Vereinen in Deutschland. Alle hatten ein gemeinsames Ziel: You can go harder or you can go home. Am Vormittag standen die ersten Bockeinheiten auf dem Programm. Nachmittags ging es dann in der Turnhalle und in der Reithalle weiter. Während die Einen beim Sportmotorik Test schwitzten, trainierten die Anderen an ihren Fähigkeiten am Pferd. Eine gemeinsame Kraftrunde beendete für die Meisten den Tag. Die Abzeichenprüflinge mussten noch einmal bei der Theorie ran. Nur zur Info: Wir haben an diesem Tag 350 (175l) Getränkeflaschen gebraucht.

Der zweite Tag war ähnlich aufgebaut. Lediglich die Pferderunden waren vormittags an der Reihe, damit es für die Pferde erträglicher war. Außerdem konnten wir die Turnpferdeeinheiten in der Turnhalle machen. Mit den Geräten lässt es sich noch besser an der Pflicht arbeiten. Gleichzeitig wurde der Rest des Motoriktests absolviert. Die Nicht-Prüflinge hatten nach dem Abendessen eine tolle Tanzstunde mit Kristina. 

Am Donnerstag waren alle schon ziemlich platt und müde, aber irgendwie findet man immer wieder neue Energie, um das Training möglichst effizient abzuschließen. Pferd am Morgen und Holzpferd am Nachmittag - so sah das Grundgerüst aus. In der Turnhalle konnten wir außerdem an unseren Koordinativen Fähigkeiten arbeiten. Da die Pflichten der EM bereits am Donnerstag starteten, hatten wir einen Beamer im Gepäck. So konnten wir trainieren und haben trotzdem nicht die deutschen bzw. österreichischen Starts verpasst. Luxus overloaded. Bei einer Runde Ausdruckstanz ließen wir den Abend in Molzbach ausklingen.

Last Trainingstag gab´s dann am Freitag. Nach dem Pferdetraining machten wir uns auf nach Hünfeld ins Schwimmbad. Die 27 kg Sand, die an unserem Körper hafteten, mussten auch endlich mal abgewaschen werden. Hoffentlich sah das Wasser danach nicht so aus, wie das im Pool in Molzbach. Nach dem Mittagessen folgten die letzten Trainingseinheiten. Am Holzpferd bzw. beim Mentaltraining wurden die letzten Energiereserven freigesetzt. Nach dem Abendessen und einem kleinen Fotoshooting in unseren Volticamp-Shirts, mussten wir uns leider von Kristina verabschieden. 

Der Samstag startete völlig entspannt. Langes Brunch-Frühstück, aufräumen, Pferde herrichten und Haare machen. Während dem Basispass gabs sogar mal ein kleines Regengüsschen. Danach wars aber gefühlt noch wärmer als vorher. Von unseren Voltis absolvierten Jule, Lara, Sarah, Lisa und Carla den Basispass. Madga, Carla, Paula und Jule erturnten das VA 4. Beim VA 3 konnte sich Luna beweisen und Toni sicherte sich sogar das VA 2 mit einer 9,0 in der Theorie. Freudig war, dass alle Prüflinge ihr Abzeichen bestanden haben und auch die Gastvoltis super mit den Pferden zurecht kamen.

Nach dem Abschlussgrillen mussten wir uns von vielen neuen lieb gewonnenen Freunden verabschieden. Wir hoffen, dass es euch genau so viel Spaß wie uns bereitet hat und freuen uns schon jetzt auf das Volticamp 2019. 

 

Vielen Dank an...

...Jutta, die uns immer wieder in der Küche beweist, dass gutes Essen das Leben leichter macht

...Uschi, die etliche Stunden an der Spüle verbracht hat. Keine schöne Arbeit bei der Hitze.

...Tina und Belli, die den Theorieunterricht übernommen haben

... Chiara und Leonie, die beim Sportmotorik Test ihr ganzes Wissen ausgepackt haben

...Tati, die nicht nur das Volticamp organisiert, sondern auch Teile davon selbst übernommen hat.

...die lieben Molzbacher, die eine Woche lang die Möf-Gang und den damit verbundenen Krach aushalten mussten

...unsere Einstaller, die sich nach unseren Zeiten gerichtet haben

...Michael, Andy und Tonnz, die nicht nur mal schnell eine Dusche aufgebaut, sondern immer für einen guten Hallenboden gesorgt haben

...alle fleißigen Kuchenbäcker und Salatmacher. Ohne euch wären wir jedes Jahr mit der Raubtiermeute aufgeschmissen.

...das verrücke Team aus Schriesheim. Ohne euch hätte was gefehlt.

...zu guter letzt, die verrückte Grundschullehrerin, crazy Tanzlady, empatische Franzmann Beschwörerin und sportverrückte Drillmasterin Kris. Du bist so kurzfristig als Ersatz eingesprungen und wir hätten uns keinen besseren vorstellen können. Deswegen kommt hier deine ganz persönliche Liste mit 10 Dingen, die wir an dir mögen.

1. Wir mögen an dir, dass du für den Voltigiersport brennst und diese Leidenschaft bedingungslos auslebst.

2. Wir mögen an dir, dass du uns nach einer schlechten Übung so aufbaust, als wäre es unsere Beste gewesen.

3. Wir mögen an dir, dass du für jeden Spaß zu haben bist und dir für nichts zu schade bist.

4. Wir mögen an dir, dass du aus jedem die letzte Energiereserve rausholst und uns zu Top-Leistungen pushst.

5. Wir mögen an dir, dass du mit deiner verrückten Art ein sehr gutes Mitglied der Molzbach Gang wärst.

6. Wir mögen an dir, dass du mit deiner Euphorie alle anstecken kannst.

7. Wir mögen an dir, dass du immer den Überblick behältst und wie wir immer alles im Griff hast.

8. Wir mögen an dir, dass du offenherzig bist und direkt auf Andere zugehst. Deine Kontaktfreudigkeit hat uns eine tolle Woche ermöglicht.

9. Wir mögen an dir, dass du dich in unsere Situation hineinversetzen kannst und individuell an unseren Stärken und Schwächen arbeitest.

10. Wir mögen an dir, dass bei dir trotz maximalem Trainingserfolg der Spaß immer im Vordergrund steht.

Liebe Kristina, wir haben uns mit dir pudelwohl gefühlt und hoffen, dass du so bleibst wie du bist. Wir sind uns ziemlich sicher, dass sich unsere Wege in der Zukunft noch einmal kreuzen werden.